Kalter Krieg 2.0
Viele Nachrichten klingen dieser Tage, als stammten sie aus dem vergangenen Jahrhundert: Die USA und Russland streiten über neue Mittelstreckenraketen. Beide Seiten erwägen eine Modernisierung ihrer Atomwaffen. Der deutsche Außenminister bemüht sich in Moskau und in Washington um Vermittlung. Der US-Sicherheitsberater spricht über einen Regimewechsel in Iran. Und, ganz aktuell: Die USA und andere westliche Staaten unterstützen Bemühungen zum Sturz des venezolanischen Präsidente, Russland warnt vor einer militärischen Intervention. Man könnte meinen, der Kalte Krieg sei zurückgekehrt, wie einst stets kurz davor, an der einen oder anderen Stelle zu einem heißen Konflikt mit Waffengewalt zu eskalieren.
Damals, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, erschien die Weltpolitik wie eine einzige große Auseinandersetzung zwischen zwei Gesellschaftssystemen, mit den USA und der Sowjetunion als Führungsmächten. Es sah aus wie ein Wettbewerb der Ideen, zwischen dem kapitalistischen Westen und dem sozialistischen Osten. Der Zusammenbruch der Sowjetunion und ihres Machtbereichs Ende der 80er-Jahre erschien dann wie ein Sieg des Westens, also der Guten, ein Ende der Geschichte. Naiv gesagt: Nun müsste doch alles gut werden. Das war eine der großen Illusionen jener Jahre.
Putin warnt
Russlands Präsident kritisiert in seiner Jahresbilanz den Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag und angebliche Rüstungspläne. Den Abzug der USA aus Syrien lobt er.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat davor gewarnt, dass die Gefahr für einen Atomkrieg steige. Er verwies bei seiner Jahrespressekonferenz darauf, dass die US-Regierung aus dem INF-Vertrag für atomare Mittelstreckenraketen aussteigen will. Wegen dieser Entscheidung hatte er schon zuvor vor einem Wettrüsten gewarnt. Wenn die USA in Europa Mittelstreckenraketen stationierten, wäre Russland gezwungen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, sagte Putin.
„Wenn, Gott verhüte, so etwas passiert, kann das zur Vernichtung der ganzen Zivilisation führen, wenn nicht des ganzen Planeten“, sagte der russische Präsident. Die Verantwortung für die wachsende Gefahr sieht er von den USA ausgehen. Russland wolle mit neuen Waffen nur das Gleichgewicht halten. „Wir wahren nur die Balance, sorgen für unsere Sicherheit“, sagte Putin.
Wer würde gewinnen
Egal ob nuklear oder konventionell, diesen Krieg würde keine von beiden Seiten gewinnen, sondern weitestgehende Zerstörung auf beiden Seiten bedeuten. Es wäre ein gegenseitiger Vernichtungskrieg von Menschen, Resourcen und Infrastruktur. Einen Sieg im militärischen Sinne kann es so nicht geben.
Teil 2 Demnächst 🙂
Quellen: https://www.heise.de/tp/features/Fast-die-Haelfte-der-US-Soldaten-erwartet-demnaechst-einen-groesseren-Krieg-4195444.html
Quellen: https://www.berliner-zeitung.de/politik/meinung/kommentar-zum-usa-russland-konflikt-kalter-krieg-2-0-31938754