Gesellschaft

Gesellschaft- Substantiv, feminin; Ge|sell|schaft; Gesamtheit der Menschen, die zusammen unter bestimmten politischen, wirtschaftlich und sozialen Verhältnissen leben.

Eine Kurzgeschichte

Wann haben wir denn in unserem Leben angefangen uns Gedanken darüber zu machen, ob wir in das Normbild der Gesellschaft passen? Als Kind war es egal was ich trug, aß, für Hobbys hatte, wer meine Freunde waren, was ich nachmittags machte… Alles was mich wirklich beschäftigte war, ob wir Milchschnitte im Kühlschrank hatten und wann ich „der kleine rote Traktor“ schauen darf. Dann sagte man mir irgendwann, dass ich mein liebstes Dino T-Shirt nicht mehr tragen kann, denn „das sind Jungssachen“. „Ich habe dir eine Puppe gekauft! Damit spielen Mädchen deines Alters doch?“ Ich wollte mich jedoch nicht biegen, wie es die anderen eigentlich schon fast von mir erwarteten. Wenn ich meinen rot, gelb und orangenen Schulrucksack mit Vögeln bevorzuge, anstatt den typischen rosa-lilanen mit Einhörnern beschmückten, dann ist das eben so.

In der Grundschule fing es schließlich an sich zu ändern. Wer jetzt nicht wie die anderen war, nicht zum Mainstream gehörte, wurde ausgeschlossen. Es ist ihnen egal gewesen warum du nicht das neueste Handy oder die teure Top-Model Federtasche hattest. Du entsprachst nicht ihrem Weltbild, was sie dir abverlangten.

Auf der neuen Schule war ich so weit“manipuliert“ worden und hatte es mir schon fast selbst eingeredet, dass es mich pötzlich selbst interessierte, was die anderen wohl von mir denken würden und dabei wusste ich noch gar nicht was auf mich zukommen sollte. Ich wurde plötzlich schräg angeschaut als ich aß und es wurde sich darüber sogar lustig gemacht was und wie viel ich zu mir nahm. Es wurde immer unangenehmer in der Öffentlickeit zu essen. Plötzlich wurde in mir ein Schalter umgelegt und das Versteckspiel war der größte Teil meines Lebens, ohne dass ich es überhapt merkte. Ich hatte einen Blick durch eine Brille. Nicht die schöne rosarote Brille in der man nur das schöne und tolle vernimmt, nein sie zeigte mir textmarkerähnlich alle bösen Blicke die man mir zuwarf. Mein ganzes Leben bestand aus überdenken was ich als nächstes tue, sage oder auch nur denke und atme. Die Gesellschaft schloss mich aus anstatt mich zu lehren mich selbst so zu lieben, wie ich bin. Der Blick der Gesellschaf bringt folgendes Zitat auf den Punkt: „Be a lady they said. Your skirt is too short. Your shirt is too low. Don´t show so much skin. Cover up. Leave something to the imagination. Don´t be a temptress. Men can´t control themselves. Men have needs. Look pretty. Look hot. Don´t be so provocative. Wear black. Wear heels. You´re too dressed up. You´re too dressed down. You look like you´ve let yourself go. Be a lady they said. Don´t be too fat. Don´t be so thin. Eat up. Slim down. Stop eating so much. Order a salat. Don´t eat any carbs. Skip dessert. Go on a diet. God you look like a skeleton. Why don´t you just eat? You look sick. Men like women with some meat on their bones. Be a size zero. Be a double zero. Be nothing. Be less than nothing. Be a lady they said.“

Aber da dies eine „Happy End“ Geschichte ist, kann ich versichern, dass sich immer Licht am Ende des Tunnels befindet und je näher ihr dem Ende kommt, desto heller leuchtet.  In jedem Leben gibt es immer eine Person, die alles verändert. Sie zeigt dir die Welt nachdem sie dir die schreckliche Brille, mit integriertem Tunnelblick, abnimmt. Du bist du und du bist wundervoll. Es ist die Kunst bei den ganzen Menschen auf der Welt, diejenigen zu finden, die dich lieben wie du bist, denn du bist toll! Wenn dir noch niemand die Brille abgenommen haben sollte, dann tu es selber. Danach schaust du irgendwann in den Spiegel und erkennst die Person, die dich am meisten liebt.