#bodypositivity

In diesem Artikel möchte ich euch auf die bodypositivity-Bewegung aufmerksam machen und euch auch den Missbrauch dieses Hashtags nahe bringen. Zunächst erkläre ich kurz die Definition des Begriffs. Body positivity heißt aus dem englischen „Körper Positivität“ – also, dass man positiv zu seinem Körper steht sowie die Akzeptanz von Körpern, die nicht den „Normen“ der Gesellschaft entsprechen.

Ursprung

Die eigentliche Bedeutung dieses Begriffs und was man mit ihm verbindet, kommt von einer gesellschaftlichen und politischen Organisation. Alles began mit der 1. Welle des Feminismus von 1850-1890, als die Frauen protestantisch ihre Korsets ablegten und sich damit frei machen wollten. Sie hatten es satt sich unter Schmerzen in eine Form zu quetschen um die „perfekte Figur“ zu haben. Im Jahr 1967 protestierten über 500 stark übergewichtige Menschen bei der „Fat acceptance Demo in NYC“ für mehr Fett akzeptanz. Sie sind ein sehr sehr großer Teil der bodypositivity-Bewegung. Ursprünglich ist die Bewegung für Menschen, die auf Grund ihres Körpers/Aussehens systematisch diskriminierrt wurden (also stark übergewichtige, Menschen mit Behinderung und Schwarze Menschen).

Systematische Diskriminierung- was ist das?

Am besten lässt sich das anhand von einem Beispiel erklären- zum Beispiel: wenn du als stark übergewichtige Person in ein Kleidungsgeschäft geht, dort aber nichts in ihrer Größe finden kann und somit extra woanders hingehen muss um für sich passende Kleidung zu finden, oder: wenn du beim Arztbesuch nicht „kontrolliert“ wirst und dir zuerst gesagt wir „nehmen sie doch erstmal ab“ und es wird gar nicht auf deine Beschwerde eingegangen, wie von anderen.

Missbrauch von sozialen Medien

Hier muss man jetzt ganz klar differenzieren und ein wenig Empathie an den Tag legen, denn diese Bewegung (in dem Zusammenhang jetzt auch der Hashtag) „bodypositivity“ wurde für Frauen gegründet, die starker systematischer Diskriminierung ausgesetzt sind. Wir alle können Teil der Bewegung sein, da sollte man niemanden ausschließen, aber diese Frauen suchen in dieser Bewegung support oder Sichtbarkeit. Doch wenn sie nach diesem Hashtag sucht wird ihr folgendes Ausgespuckt: weiße; dünne, normschöne Frauen.

Der „Fehler“ ist in diesem Fall, dass sehr viele Influencer dadurch einen großen Platz einnehmen in dieser Bewegung. Sie präsentieren sich ein einer unvorteilhaften Pose und nebendran in einer vorteilhaften fast „perfekten“ Pose, um zu zeigen, dass Posen ja so viel ausmachen.

Jetzt folgende Situation: eine Person die unter systematischer Diskriminierung und Unterdrückung lebt, möchte nun in dieser Bewegung Kraft tanken und Platz finden, aber sie findet fast nur noch normschöne Frauen; die wenn sie wieder aufstehen keine Bauchfalte mehr haben; die eigentlich keine Schlimme Cellulite haben, wenn sie ihre beine nicht feste zusammen drücken. Die laufen im wahren Leben einfach nicht damit rum.

Eine stark übergewichtige Frau kann nicht einfach wieder aufstehen und sie hat keine Falte mehr, sie ist diesen gesellschaftlichen Normen immer so stark ausgesetzt, die kann davor gar nicht fliehen. Ob das nun gesund oder was auch immer ist, geht uns in diesem Fall einfach nicht an. Es ist einfach nicht unser Business und deshalb wurde diese Bewegung überhaupt erst erschaffen. Das man eben nicht nur auf diesem Aspekt schau, sondern auch wirklich Sichtbarkeit für diese Menschen schafft.

Es heißt jedoch nicht, dass man nichts mehr posten sollte, was mit Akzeptanz usw. zu tun hat. Nur könnte man vielleicht dieses Wörtchen „bodypositivity“ durch andere Hashtags wie beispielsweise Selflove, Körperakzeptanz oder -neutralität ersetzen. Es geht nicht darum, dass man nichts mehr darüber posten/verbreiten darf, wenn man nicht in die Gruppe der Diskriminierten Gehört, sondern dass man einfach seinen Platz kenn und ihn nicht in dieser Bewegung anderen Weg nimmt.

Bekannte Gesichter, die Teil der Bewegung sind

Angelina Kirsch, das eigentlich bekannteste und gefragteste plussize-Model, engagiert sich für die bodypositivity Bewegung um mit glücklichem   Beispiel voran zu gehen. Sie zeigt auf ihrem Social Media, wie man auch mit ihrem Körperbild erfolgreich sein kann und mit sich selber im reinen sein kann.

Man kennt sie vor allem aus dem Format „Curvy Supermdel“ und auch bei JustDance war sie dabei um den Menschen zu beweisen, dass nicht nur dünne Menschen eine mega Performance auf dem Packet abliefern können.

 

 

 

Ashley Graham: Das amerikanische Model gilt als absolute Vorreiterin der Body-Positivity-Bewegung.

Mit ihren Jobs und großem Engagement setzt sie regelmäßig Zeichen für mehr Selbstliebe. So zeigte sie sich beispielsweise schon komplett unretouchiert in der italienischen „Vogue“, modelte gemeinsam mit ihrer Mutter Linda für die Kampagne „Swimsuits for all“. Auch in ihrem Podcast namens „Pretty Big Deal“ hat sie häufig prominente Gäste, wie Amy Schumer und Serena Williams bei sich um über die Themen wie body shaming, oder allgemein feministische Problematiken zu reden.

Dabei geht es ihr vor allem um den Blickwinkel der Gesundheit, nicht etwa ob zb. Über-oder Untergewicht gesundheitsschädlich ist, sondern dass Krankheiten auch der Grund des Über- oder Untergewichts sein können.

 

 

 

Lizzo ist wohl die bekannteste Sängerin, die in dieser Szene aktiv ist. Sie bringt nicht nur die Normalisierung aller Körper in Interviews zur Ansprache, sondern bringt dieses Thema auch in ihre beliebten Songs mit ein.

Sie ist übrigens auch der Meinung, dass dieser Hashtag fast nur noch der Vermarktung gilt und nichts mehr mit der eigentlichen Message zu tun hat. Dies brachte sie vor allem zum Vorschein, als sie zelebrierte, dass sie die „first big black women“ sei, die auf dem Cover der Vogue zu sehen sei. Die Popsängerin macht sich sehr stark dafür, dass Körperfett einfach akzeptiert wird, denn „being fat is normal“.